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Theologisches Konzept zu „Energy WITH Spirit“

#Energiegemeinschaft
#Solidarisch
Aktivitäten

Die Energiegemeinschaften, die das Kernanliegen von „Energy WITH Spirit“ verfolgen, streben an, nicht nur für den Eigenbedarf zu produzieren, sondern auch in solidarischer Form zu handeln. Dabei sollen mindestens 10 Prozent der produzierten Energie in Kilowattstunden und/oder des erwirtschafteten Gewinns in Euro sozial benachteiligten Personen, vulnerablen Personengruppen sowie dem Gemeinwohl zur Verfügung gestellt werden – ein einzigartiger Gedanke, der Energy WITH Spirit auszeichnet.

Dazu wurde im Rahmen des Projekts Energy WITH Spirit auch ein „theologisches Konzept“, in dem die solidarischen Gemeinschaften und vulnerablen Gruppen definiert sind, erstellt.

Um dieses solidarisch-soziale Vorhaben entsprechend zu „fundieren“, haben sich Wissenschafter:innen der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien sowie weitere Theolog:innen mit Solidargemeinschaften beschäftigt und das Konzeptpapier für die Ausgestaltung von „Energy WITH Spirit“ aus den verschiedenen biblischen und theologischen Perspektiven verfasst.

  • Solidarität ist schon im Alten Testament ein zentraler Gedanke, der sich mit dem Gedanken der Gottesebenbildlichkeit aller Menschen verbinden lässt. Im Alten Testament selbst begründet sich Solidarität aus praktischen Erwägungen, dem kollektiven Denken, dem Ideal der Gerechtigkeit und schließlich aus der Gottesvolk-Vorstellung.
  • Im Neuen Testament ist dann Gerechtigkeit der zentrale Begriff, dem das Gebot (also die Vorgabe Gottes) der Nächstenliebe zugrunde liegt. Es finden sich konkrete Aufforderungen (an die Reichen und Frommen) zum Teilen mit der Gemeinschaft, was im endzeitlichen Weltgericht zum Tragen kommen wird.
  • Im Laufe der Kirchengeschichte kam es dann zu einer Institutionalisierung der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit im Diakonat, dem Spendenwesen und der Kollekte. Wobei klar ist, dass nicht alle fürsorgenden Aufgaben der Kirche als Institution übertragen werden kann, sondern jeder Christ, jede Christin ist im eigenen Handeln aufgefordert, wenig Begüterte mitzuberücksichtigen.
  • Solidarisches Handeln steht aus evangelisch-ethischer Perspektive in enger Verbindung mit dem evangelischen Freiheits- und Verantwortungsverständnis. Evangelische Verantwortung beginnt dort, wo sie die Freiheit der Nächsten es fordert. Solidarisches Handeln von Individuen als auch von Institutionen brauchen immer ein Gegenüber, sind immer rückgebunden an ein „Wir“-Gefühl und einer Begegnung auf Augenhöhe. Diese Beziehung der Involvierten ist, auch unter Berücksichtigung der christlichen Hoffnungsdimension („Handeln im Vorletzten und nicht im Letzten“) zu thematisieren.